29.06.2016,
Jan:
Ein frischer Sommerwind und einige Wolken am Himmel lassen früh morgens in San Zeno die Hoffnung auf eine frische 170 km lange Flachetappe durch die Po-Ebene aufkeimen. Herrlich liegt der Gardasee unter uns.
Rasant verbrennen wir die 500 Hm hinunter zum See. Wir finden ein gutes Gruppentempo und fahren flüssig über die Hügel südlich der Voralpen.
Nach der Getränkeverpflegung wird der Belag schlechter. Mit hohem Tempo und viel Spaß jagen wir über Straßen, die mehr aus Schlaglöchern als aus Asphalt bestehen.
Wunderbare Mittagsverpflegung im La Crepa in Isola Dovarese mit handgemachten Teigtaschen mit regionalen Kräutern, Tagliatelle mit regionalem Ragú und sensationellem Gelato zum Nachtisch.
Weiter donnern wir Richtung Salsomaggiore Terme. Die bewölkte Verheißung erweist sich als Trugbild. Die Sonne brennt, die Temperaturen kratzen an den 40 Grad. Ein heißer Fön bläst uns ins Gesicht.
Heiß herbeigesehnt das Bad im Po, an den Daniel die Getränkeverpflegung kurzfristig verlegt hat. Die Badegruppe badet, aber nur zu kleinen Teilen.
Auf den letzten 50 Kilometern schwinden Kraft und Motivation. Wir nehmen raus und schaukeln die Etappe zuende. Gerade die letzten, leicht ansteigenden Kilometer gegen den Wind mit katastrophalem Asphalt zehren.
Finale Furioso am Eisladen in Tabiano Bagni. Die Belegschaft stammt noch aus den Hochzeiten des Ortes, Ende der 60er Jahre. Ebenso Tella et Talla im Friseurladen nebenan. Voodoo!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Hochgebirgsetappen und grossen Alpenpässe liegen hinter uns und das ein oder andere Bein wird sich auch dementsprechend müde anfühlen. Eins vorweg: Wer denkt, im Apennin werde es einfacher, nur weil die Pässe weniger hoch sind, der irrt.
Doch zuerst müssen wir hin zum Apennin. Dazu gilt es die Po-Ebene zu durchqueren. Wieviele Körner diese Etappe kostet hängt von zwei Faktoren ab: Tempo und Temperatur.
Auf jeden Fall wird man sich - im Gegensatz zu den vergangenen Passfahrten - auf dieser Etappe im Windschatten schonen können.
Auf den ersten Blick mag diese Etappe langweiig erscheinen. Doch das ist sie nicht. Gerade diese Etappe macht einen Teil des Reizes der Reise aus, nämlich in 8 Tagen eine Vielzahl an Landschaften, Kulturen, Regionen und Ländern zu durchfahren. Weiter fahren wir viel über Nebenstrassen, oftmals sehr verkehrsarm, wo die Po-Ebene viele schöne Facetten hat.
Neben dem hügeligen Start am Gardasee und dem Schlussteil in den Ausläufern des Apennin gilt es auch in der Ebene einige Wellen zu drücken.
So richtig topfeben ist unsere Flachetappe nämlich nur auf kurzen Abschnitten.