21.06.2017,
Jan:
Wie gut, dass wir einen
Hufschmied mit auf der Rundfahrt haben, denn Irvings Hufe müssen neu beschlagen werden. Kein Problem für Sergej vor dem Michelhotel in Wetzlar heute morgen.
Auf einem gnadenlosen Sägezahnprofil scheucht uns Etappenplaner Oliver durch die nördlichen Ausläufer des Taunus, denn, wie wir heute gelernt haben, grenzt die Lahn den Taunus nach Norden ab. Nach vier Zähnen und einer Getränkeverpflegung steht ein echter Berg auf dem Programm: der Treisberg. Ein Berg wie aus dem Bilderbuch: auf schmalster Straße durch Wiesen und Wälder bergan, auf breiter Straße bergab. Und oben liegt Treisberg mit einem phänomenalen Brunnen am Dorfplatz, der vom Treisberger Heimatverein gestiftet wurde. Herzlichen Dank an den Treisburger Heimatverein für diese willkommene Abkühlung.
Eine rasante Abfahrt später finden wir uns schon im Weiltal und gleich darauf in Schmitten, wo der Anstieg zum Großen Feldberg beginnt. Die Gruppe zieht sich auseinander, jeder ist mit dem eigenen Kampf gegen den Berg beschäftigt. Anders als 2014 liegt der Gipfel des Großen Feldbergs in der gleißenden Mittagssonne. Damals gabs nur Nebelsuppe. Sille steht hier oben und gibt weiteres Wasser aus, sehr willkommen bei der erneuten Gluthitze.
Anke empfängt uns mit einem Radkollegen und begleitet uns von hier an durch ihre Heimat. Zunächst folgen weitere Hochgeschwindigkeitsabfahrten, dann macht Anke Druck im Wind und ist kaum zu zügeln :) Bis zur Mittagsverpflegung in Taunusstein sind noch zwei Anstiege von Format wegzudrücken. Ich spüre mittlerweile die Kilometer der letzten Tage und sehne die Mittagsverpflegung herbei. Heiß ist es! Und die Flaschen sind wieder leer. Das Mittagsverpflegungsteam versprüht dessen ungeachtet beste Laune, und so können wir uns gestärkt auf die zweite Etappenhälfte begeben. Glücklicherweise haben wir schon deutlich mehr als die Hälfte der Höhenmeter absolviert. Die Gruppe ist leicht angeknockt. Dennoch schaffen wir es, die Gruppe im ersten Anstieg nach der Verpflegung geschlossen zu halten. Nur Philipp zieht vorbei "Der Motor ist angesprungen!". Den Schlussanstieg zur Hausener Höhe gebe ich frei. Und dann gehts runter in die Hochgeschwindigkeitssturzabfahrt ins Rheingau. Denn, so lerne ich vom Etappenplaner Oliver: die Hausener Höhe grenzt den Taunus vom Rheingau ab. Und wie geil ist bitte diese Abfahrt! Grinsen aller Orten!
Pascal hat die zweite Getränkeverpflegung kuzerhand vor die Ingelheimer Fähre gelegt, weil er mit dem Sprudelsprinter nicht unter der B42 zur Fähre kommt. Unter der B42 hindurch, aber noch nicht über die Fähre hat es Gruppe 1 geschafft, die hier seit 20 Minuten wartet. Um den Gruppenabstand wieder herzustellen, entscheiden wir auf Anraten unseres Local Heros Karsten, zum Strandbad zu fahren. Goldrichtige Entscheidung! Sensationelle Abkühlung!
Nach dem Col de Deponie (sanfter Anstieg, rasante Abfahrt) lotst uns Karsten noch in das Hofgut Geil in Sprendlingen, in dem er uns gestern Abend spontan noch eine Trauben-Secco-Verkostung organisiert hat. Genial!
Und dann rollen wir entspannt in Alzey ein! Yeah! Danke dem kongenialen Rheinhessen-Duo Volker und Karsten!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Nach wenigen Kilometern lassen wir Wetzlars Stadtverkehr hinter uns und fahren über möglichst kleine Straßen mehr oder weniger stetig bergauf durch den Taunus. Nach 56 km Anfahrt erreichen wir den Großen Feldberg. Dieser ist mit 881 m üNN der höchsten Punkt dieser Etappe und der Frankfurter Hausberg. Nach einem kleinen Stopp am Aussichtsturm genießen wir eine fast 15 km lange Abfahrt. Über Niedernhausen und Taunusstein fahren wir in den Rheingau und treffen schließlich in Oestrich-Winkel auf den Rhein. Anstatt nun über den Fluß zu schwimmen, nutzen wir die Fähre nach Ingelheim und fahren anschließend durch Rheinhessen weiter. Schon von Rheingau aus kann man die Erhebung des Donnersbergs und damit den ersten Höhepunkt der nächsten Etappe erkennen. Die Fahrt durch Rheinhessen führt zunächst ziemlich direkt Richtung Donnersberg bevor wir dann ein Stück nach Osten abweichen um das Etappenziel in Alzey anzusteuern.