15.07.2018,
Ullinger:
Traumhafte Bergwelt, eine fordende Passtrasse, ein leichtes Rauschen im Wald, das Plätschern eines Gebirgsbaches....all das genossen wir auf der Auffahrt zum Hahntennjoch. Gelegentlich! Es war voll heute und der Sonntagsverkehr rollte in vollen Zügen über den Pass. Doch wen störte es? Uns ,,RELAXDE" Rennradfahrer konnte das alles nichts anhaben. Wir machten unser Ding. Und das war gut so. Gegen 9.00 machten wir uns auf trockener Straße von Füssen aus auf den Weg. In der Nacht hatte es noch gewittert und so hatten wir eine schöne Morgenstimmung und genossen die Düfte der noch feuchten Natur. Alle 3 Gruppen liefen harmonisch und gute Laune verbreitete sich schnell. Gut, viele neue Teilnehmer fragten sich: wie läuft das so? Schaffe ich das? Wie sind die anderen Leute so? Doch bereits nach wenigen Kilometern war allen klar. Diese ,,relaxed" Reise ist ein wirklich cooles Ding und macht großen Spaß. Trotz des Verkehrs! Die Abfahrt runter nach Imst war Rennradgenuss Pur und da saßen wir auch schon in einen sehr guten Cafe und verarbeiteten lecker Eis und Kuchen. Das bisschen Pillepalle (!!!!) zur Pillerhöhe wurde einstimmig in Angriff genommen, doch so mancher Abschnitt auf den 16 km war dann doch etwas steiler als angenommen. Aber hey...das hat sich gelohnt. Oben gab es einen ,,Sky-Walk" Die Aussicht ins Inntal war atemberaubend und alle Anstrengungen waren im Nu verflogen. Nach sehr steiler Abfahrt kamen wir in Landeck an und schauten wie die Franzosen Weltmeister wurden. An dieser Stelle gute Genesung an einen unser Mitfahrer, der leider stürzte und sich viel zu schnell von uns verabschieden muss. Ein großes Riesen Sonderlob auch an Monika u Erich, die uns so unglaublich gut verpflegten mit Tomaeten aus dem eigenen Garten, selbst gebackenen Plätzchen und und und.
Alle freuen sich auf Italien und die Spannung endlich zum Stilfserjoch zu fahren ist kaum noch auszuhalten. Aber das ist erst übermorgen an der Reihe.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Es geht in die Alpen! Wir verlassen Füssen vorbei am Lechfall und überqueren sogleich die Grenze nach Österreich. Weitgehend auf Nebenstrecken folgen wir für etwa 40 km dem wilden, unregulierten Lech, wohlhabende Orte im Wechsel mit ursprünglichen Flussauen. Hinter Elmen ist dann Schluss mit Einrollen. Es geht links auf die beeindruckende Startrampe zum Hahntennjoch. Nach anderthalb Kilometern sind wir endgültig in den Bergen angekommen: Landschaft wie im Bilderbuch, zuerst nur leicht, gegen Ende tüchtig ansteigend. Die Passhöhe liegt zwar lediglich auf 1900m Höhe, dennoch ist das Hahntennjoch ein echter Hochgebirgspass mit einer eher lieblichen Westseite und einer wilden Ostseite. Zuerst durch Steinwüste, dann am Rand einer tiefen Schlucht geht es ordentlich steil bergab nach Imst. Schließlich rollen wir noch flach im Inntal aus bis Landeck.
Wer heute am Abend denkt: „Das Hahntennjoch war ganz schön happig!“, dem entgegnen wir: „Der Stelvio ist doppelt so lang!“ (aber lange nicht so steil).