19.04.2018,
hagen306:
Dieser Tag steht unter der Prämisse "Frischer Wind". Da das spanische Essen manchmal härter zu verarbeiten ist als die Bergetappen, gibt es heute einen kleinen Wechsel in der Gruppenzuordnung. Ich bekomme ein Upgrade in die zweite Gruppe, Roberto steuert heute die Entspannten. - Täusche ich mich, oder sind auf einmal die Gesichtszüge hier und da nicht ganz so entspannt? Wie wird sich der neue Guide in die Gruppe einfügen? Kann man ihn aus den Schuhen fahren oder wird es heute viele Frontfotos von einem selbst geben? Fragen über Fragen. Die aber nicht wirklich eine Rolle spielen. Aber ein wenig frischer Guide-Wind kann nie schaden. Sagte auch schon qd-Chef Jan.
Los geht´s in Richtung Setenil. Offene Landschaft, kleine Straße, rauschende Abfahrt mit viel frischem Wind. Clevererweise haben wir den Track in Setenil noch einen kleinen Stich machen lassen, so dass ich mit der Nachhut der Gruppe schon einmal vorauseilen kann, während die anderen sich die Höhlenwohnungen vom Mirador aus anschauen. Radsport ist eben doch taktisch geprägt ;-).
Auf den folgenden km durch die Oliven dreht das Gebläse nun so langsam auf. Oh, oh, das kann ja nachher was werden am Puerto del Viento! Aber auch wir drehen erst einmal ein wenig am Gashahn. Auf der großen Hauptstraße rauschen unsere Züge herrlich entlang. Fast erwischen wir noch die Einser - sie haben uns bestimmt schon laut plaudern gehört - doch nun geht es in die Rampe von Serrato hinauf und sie sind bald wieder weiter voraus. 18% mit Gegenwind und vor allem: der vollen 16:9-Panorama-Perspektive auf das ganze Elend vor uns. Wir sind wieder einmal ganz nah an der DNA von quaeldich: "Der nächste Anstieg ist zwar steil, aber dafür nicht so kurz." Und windig.
Der Frittenstopp in El Burgo entschädigt ein wenig und sorgt für den nötigen Vortrieb am Puerto del Viento. Hendrik will ja "noch einmal einen brennen" an diesem butterweichen Sahneanstieg und dazu noch mit RÜCKENwind. Jedenfalls wird wohl hier und da die "molina grande" (das große Kettenblatt) aufgelegt. Währenddessen nutze ich den "Plauderschub" mit Michael, um die Hälfte meiner Gruppe aufzufahren, um dann nämlich auch das eine oder andere Foto von vorne machen zu können. Ein wenig lockt dann aber doch das Laktat, denn Werner zieht zum Endspurt an. ok, auf geht´s. Ein Stück. Wieder Fotos von dieser herrlich schroffen Landschaft. Weiter mit Michael, der sich gerade mit Lutz battelt. Und ich muss ihm jetzt nur ein wenig im Nacken bleiben - "Der eisige Atem des Guides" führt noch einmal zu ungeahnter Endbeschleunigung bis zur Passspitze. Was folgt: Abfahrt, Eisdiele und die volle Einkaufstüte aus dem Día-Supermarkt gleich um die Ecke. Herrlicher Tag!
Ursprüngliche Beschreibung
Weniger km als die letzten Tage, dafür wartet heute der Puerto del Viento auf 1190m auf uns. Ja richtig: Pass des Windes ;-). Stört uns aber nicht weiter, denn die lange Anfahrt bis el Burgo ist bis auf die Hügel-Gemeinheiten hinter Serrato ab km 42 flüssig fahrbar. El Burgo ist dann unser Pausenstopp, bevor der rhythmische Anstieg auf den Puerto del Viento folgt. Abfahrt nach Ronda - y ya está!