2. quaeldich.de-Riesengebirgs-Rundfahrt

Im historischen Stadtzentrum von Liberec beginnt die Riesengebirgs-Rundfahrt 2016. Der Prolog, der am Nachmittag starten wird, führt uns zunächst in das Jeschkengebirge, welches erstmals nach einer kurzen Rollerpassage entlang der Neiße überquert wird. Hier werden auf ruhigen Straßen die ersten Höhenmeter gesammelt, bevor nach gut 30 km der gut 10 km lange Anstieg zum majestetischen Jeschken wartet. Oben angekommen kann man beim gemeinsamen Abendbrot das 360° Panorama vom Liberecer Hausberg genießen.

Optional bieten wir Teilnehmern, die am späten Nachmittag anreisen wollen, die Gelegenheit direkt von Liberec auf den Jeschken zu fahren, natürlich auch mit Guide. Die Auffahrt von der Nordseite dauert etwa 60 min.

Die erste Etappe der Riesengebirgsrundfahrt wartet mit zwei Highlights auf. Nach Start am Liberecer Rathaus fahren wir nach Norden durch das Isergebirge und steuern die berüchtigte Heufuderbaude in Polen an, die als einer der beiden härtesten Anstiege des Landes gehandelt wird. Die ehrgeizigen Radler können sich am steilen Aufstieg zur Baude probieren. Nicht weniger als 18,5% Durchschnittssteigung über 263 Hm zwingen jeden Sportler in den roten Bereich. Wer es etwas entspannter mag, kann aber auch die klassische Auffahrt über Bad Flinnsberg wählen. Weiter fahren wir über Oberschreiberhau in das Riesengebirge, das nahtlos an das Isergbeirge anschließt. Harrachov, bekannt für seine Glaskunst, liegt auf dem Weg zum zweiten Tageshighlight. In einer Höhe von 1400 m, oberhalb der Baumgrenze, steht die Vrbatova Bouda. Hier an der Goldhöhe fanden schon Bergankünfte der legendären Friedensfahrt statt. Von hier oben hat man nicht nur einen Blick zur Elbquelle sondern auch auf Spindlermühle, wo das Etappenziel liegt.

Auf der Königsetappe der Riesengebirgstour werden die Klassiker des Riesengebirges bezwungen.
Heute müssen wir einmal nicht Koffer packen – wir fahren einen Rundkurs ab Spindlermühle. Doch im Elbtal Richtung Vrchlabi startet der Tag gemächlich und flach. Genau richtig um sich auf die kommenden Bergriesen einzustellen. Maximalsteigungen von über 20% warten bereits am Anstieg zur Prazska Bouda. Von dort geht es steil hinab nach Pec an der Schneekoppe. Kaum in Pec angekommen, geht es auch schon wieder hoch, sehr hoch! Nirgendwo in Tschechien kann man mit dem Rennrad dünnere Höhenluft schnuppern, als am Modre Sedlo, dessen Passhöhe in 1500m liegt. Anschließend folgt eine längere Talpassage bis zum Löwengrund. Geheimnisvoll und wild anmutend, kommt man nirgendwo der Schneekoppe näher. Wahrlich ein Höhepunkt für Landschaftsliebhaber.
In Mala Upa überqueren wir die Grenze und fahren auf einer langen Abfahrt in die polnische Tiefebene bis nach Karpacz. Der letzte Berg des Tages, der Spindlerpass, stellt nun nochmal eine Härteprobe dar. Immer geradeaus führen auf schmaler Straße und über groben Asphalt die letzten Kilometer extrem steil auf den Riesengebirgskamm. Wer hier oben angekommen ist, darf von sich behaupten, die beiden schwersten Berge des Riesengebirges, sowie den schwersten Berg Polens und Tschechiens an einem Tag erklommen zu haben. Bis zum Hotel geht es zum Glück nur noch auf breiter, flowiger Straße bergab.

Die Superlative liegen hinter uns. Am letzten Tag wird es trotzdem noch einmal sehr schön. Auf reichlich 100 km durchqueren wir den hügeligen südlichen Teil des Riesengebirges. In Rokytnice nehmen wir mit Studenov einen letzten anspruchsvollen und steilen Berg unter die Räder. Über das Mumlava Tal geht es nach Harrachov, wo wir uns vom Riesengebirge verabschieden und abermals das Isergebirge begrüßen. Jizerka nennt sich das kleine Bergwiesendorf, das ein malerisches Landschaftsbild abgibt und zur Pause einlädt. Von hier ist es nicht mehr weit bis Liberec, wo nach dem Prolog zum Jeschken und 3 erfüllten Riesengebirgs-Etappen unsere Tour leider schon wieder zu Ende geht.