08.09.2015,
Jan:
Pünktlich um 9.30 Uhr brechen alle Teilnehmer gemeinsam zum Loiblpass auf. Sehr schwer zeigt er sich bis zum kleinen Loiblpass, an dem es rechts ins Bodental zu Märchenwiese und Meerauge abgeht.
In der nun folgenden Abfahrt verbremst sich ein Teilnehmer und fährt in ein Auto. Den Fahrer stört es nicht und fährt einfach weiter, sobald er sicher gestellt hat, dass sein Unfallgegner OK ist. Hannes und ich stoßen etwas später hinzu, da Hannes schon den zweiten Platten des Tages hat – der Reifen war knapp über der Felge gerissen, was kaum zu sehen war. Robertos Rad hat etwas gelitten, und wir müssen einige Anpassungen vornehmen.
Der Loiblpass geizt nicht mit Ausblicken in den slowenischen Teil der Verdatscha, aber ebenso wenig mit Verkehr. Die Abfahrt ist breit, schnell und gut zu fahren. Bei ca 50 km/h fährt H.M. aus R. über einen großen Stein, den wir alle vorher auch nicht gesehen haben und stürzt schwer (beim Abendessen steht fest: doppelter Rippenbruch, Schulterbruch,Pneumothorax. Aber Heiko scherzt schon wieder über Unterbringung und Verpflegung, er kann wieder gut atmen). 5 Minuten später ist die Ambulanz da, nach kurzer Zeit noch zwei Polizeiautos und zwei Motorräder. Über den weiteren Verlauf der Gruppenreise bis Kranjska Gora (dt Kronau, Hauptort des Oberkrain), kann ich nichts berichten, weil Hannes und ich noch lang von der Polizei befragt werden, Rad und Straße wie Tatwaffen untersucht werden. Die Abwesenheit des Steines scheint sie in Verwirrung zu versetzen. Den hat Dieter aber vorbildlich als allererstes von der Straße befördert, um nachfolgende Unfälle der Art zu verhindern.
Es folgt ein Paarzeitfahren von Hannes und mir durch wunderschöne voralpine Landschaften mit Zwischenstopp I in Jesenice (Schnellimbiss: Pizza) und Zwischenstopp II in Jesenice (Krankenhaus). Die Notaufnahme ist vertrauensstiftend in einem Behelfszelt untergebracht, das ganze Krankenhaus eine riesige Baustelle. Aber die Belegschaft ist äußerst hilfs- und auskunftsbereit, und so können wir mit obiger Info und Besuchsverbot versehen das weitere Paarzeitfahren nach Kranjska Gora antreten, wo die Resttruppe gerade beim Kaffee sitzt. Ab hier sind wir also wieder mit mehreren Guides bei der Gruppe und können Martin etwas unterstützen.
Es folgt die schönste Passauffahrt Sloweniens auf den Vrsicpass. 24 Kehren, wunderbare Ausblicke in die Felsmassive der Julischen Alpen. Sonny zeigt endlich einmal, was in ihr steckt und lässt mich leiden. Ein wirklich WUNDERBARER Pass. Es folgt ein weiterer, zum Glück glimpflicher Sturz dank Kettenfresser.
Wunderbare Abfahrt mit wunderbaren Ausblicken und einer wunderbaren Passage durch die Soca-Schlucht, dem wohl schönsten Tal der Alpen. Sehr schön ist's auf jeden Fall.
Nun sitzen wir in Bovec im Hotel zusammen und wünschen Heiko weiterhin von Herzen gute Genesung!
Jans Track auf Strava
Bericht von 2014
Der Nebel über Ferlach lichtet sich pünktlich zu unserer Abfahrt um kurz nach 9. Lorraine gibt ihre Prämiere in Gruppe 1 und zieht mit den Schnellen von Dannen. Gruppe 2 mit Hannes wird kurz durch einen Defekt gebremst und so von Gruppe 3 kurzfristig aufgerollt. Bereits am kleinen Loibl sind die ursprünglichen Verhältnisse wiederhergestellt und bis oben ist es noch ein weiter und steiler Weg. Wir kurbeln uns in der Morgensonne nach oben und genießen die Blicke auf die Karawanken.
Der leicht abfallende Tunnel bringt uns nach Slowenien - hier auf geschichtsträchtigem Boden mit Relikten aus beiden Weltkriegen. In flotter Fahrt geht es hinunter nach Trzic und gleich wieder bergan bei Bistrica. Über einen traumhaften Schleichweg, nur mit etwas verbesserungswürdigem Fahrbahnbelag, geht es hinüber ins Savetal. In Jesenice übermannt uns der Hunger, zum Glück hat Busfahrer Flo schon ein Restaurant für uns auserkoren und wir fallen mit hungrigen Mäulern ein. Leider dauert es etwas, bis der Hunger gestillt wird, dann dafür mit großen Mengen an Pasta garniert mit Speck, Steinpilzen oder einfacher Bolognesesauce.
Auf der Weiterfahrt nach Kranjska Gora haben wir guten Rückenwind und fliegen förmlich dem Vršič entgegen. Die Sonne strahlt immer noch, wenn auch vom nicht mehr ganz ungetrübten Himmel. Hinauf zum Vršič gibt es die zweite Freigabe des Tages und voller Freude über die geniale Aussicht und Straßenanlage kurbeln wir uns nach oben. Die Gewittertürme am Himmel werden immer höher und so treten wir die Flucht nach vorne an. Im Socčatal bremsen wir nochmal kurz, um uns den wilden Bachverlauf des unwirklich türkisblauen Baches genauer anzusehen. Kurz vor Bovec bremst uns noch ein Platten aus, bevor wir in flotter Fahrt das Hotel erreichen. Das Abendessen lässt wiederum auf sich warten und bei einigen keimen Überlegungen zu einem Pizzeriabesuch. Letztere werden jedoch wieder fallen gelassen und es geht früh ins Bett – für die meisten.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Ein echtes Highlight steht am Programm: Der
Vršič. Trotz der vergleichsweise geringen Höhe von nur 1611 m weist die Straße über den Pass 50 Kehren auf. Bis wir zu diesen Kehren gelangen, liegt jedoch noch ein gutes Stück Weg vor uns. Direkt von Ferlach aus geht es hinauf zum
Loiblpass. Oben fahren wir durch den Scheiteltunnel, nur Schottfans nehmen die alte Straße über die echte Passhöhe.
Mitten im Tunnel passieren wir die slowenische Grenze und rollen danach hinab ins Savetal. Diesem folgen wir, vorerst auf Nebenstraße, aufwärts über Jesenice bis Kranjska Gora. Vorbei am Jasna-See geht es schon leicht bergauf und wenig später beginnen die kopfsteingepflasterten Kehren. Spätestens ab der Russischen Kapelle wird klar, warum der höchste Pass Sloweniens den Vergleich mit höheren Pässen nicht scheuen muss.
Wenn wir den Blick endlich vom Triglav losreißen können, fahren wir hinunter ins wildromantische Soča-Tal. Die Soča bzw. der Isonzo hat sich hier zum Teil tief in den Fels gefressen und wir können eine Schlucht der Extraklasse bewundern. Kurz darauf sind wir auch schon in Bovec.