24.08.2015,
Jan:
Pünktlich um 9 Uhr ging es am Hotel in der Nähe von Nizza los. Auch der Weg an der Promenade des Anglais direkt am Meer entlang und dann durch die Stadt ging ganz schnell vonstatten, so dass wir schnell in der Einsamkeit der Alpen verschwinden konnten. Es hätte sich bis hierhin alles so schön angehört, aber es lief leider nicht so reibungslos ab. Der Start verzögerte sich um ca. 1 Stunde, was allerdings nicht an der Organisation lag oder, wie beim ersten Tag üblich, alles noch nicht so eingespielt ist. Alle Teilnehmer wären rechtzeitig um 9 Uhr losgekommen, aber die Aussicht ordentlich nass zu werden, rechtfertigte den Ablauf etwas leicht anzupassen. So konnten wir trocken auf noch leicht nassen Straßen in Richtung Nizza und Strandpromenade aufbrechen. Die ersten beiden Gruppen gingen den Weg durch Nizza gemeinsam an. Nizza hat sehr viele Ampeln und da wir keine grüne Welle erwischten, konnten wir uns viele von diesen an den Ampelstopps genauer betrachten. Zu allem Überfluss dann auch noch der erste Platten nach rund 10 km. Schnell den Schlauch gewechselt und schon konnte es weiter gehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir Nizza hinter uns gelassen und kurbelten durch das Tal zum Einstieg in den Col St. Roch. Wohlgemerkt noch in voller Mannschaftsstärke der ersten beiden Gruppen. Das sollte sich natürlich schnell ändern, der erste Hügel mit dem Col St. Roch lag vor uns und die erste Aussicht auf Höhenmeter. In den ersten Kehren wurde Freigabe gegeben und schnell fuhr jeder seines Weges. Vorne wurde das erste Mal etwas angezupft, weiter hinten fanden sich schon die ersten Gruppen. Hier war kein Regen in Sicht, etwas warm, dafür aber eine wunderschöne Landschaft, die uns das dargeboten wurde. Allein der Ort Coaraze in der Auffahrt sehenswert, danach wunderschöne Trassenführung an den Berghängen der Alpen entlang. Oben am Col. St. Roch die erste Pause, wo sich etwas zögerlich eine Turini-Truppe fand und eine, die wieder ins Tal wollte. Beide Gruppen waren wieder bestückt mit Teilnehmern der ersten beiden Gruppen. Aber es war ja der erste Tag und alles musste sich noch etwas finden. Meine Gruppe nahm den Weg durch das Tal und in Roquebilliere nahm uns das empfohlene Restaurant nicht mehr auf, so dass eine andere Lokalität gefunden werden musste. Am Dorfplatz neben dem Hotel de Ville fanden wir ein geeignetes, das uns auch vom aufziehenden, kurzen Schauer schützte. Den nahm die Turini-Gruppe natürlich mit und die Abfahrt war so nicht mehr wirklich ein Genuss. Aber alle waren noch gut gelaunt.
Nachdem der Regen aufgehört hatte und alle versorgt waren, ging es nun in die knapp 1000 Höhenmeter hinauf zum Col St. Martin, wieder in bunt durcheinander gewürfelten Gruppen. Ziel war es meine Gruppe gemeinsam nach St. Martin de Vesubie zu bekommen, was sich schnell als zu hohes Ziel herausstellen sollte. Die Gruppe war doch etwas zu unhomogen oder das angeschlagene Tempo nicht passend genug, denn schnell war die Gruppe gesprengt, was vielleicht so sogar Segen war. So konnte jeder sein Tempo bis nach oben fahren und sich so durch den leichten Regen kämpfen. Versprengt kamen die Fahrer oben am Hotel auf 1500 m Höhe an und das doch noch gut gelaunt, obwohl es regnete. Vielen waren frohgestimmt oder einfach nur stolz und froh die erste Etappe mit 85 km und 2400 Hm geschafft zu haben. Nach einer schwierigen Einrollrunde haben wir auf Etappe 2 zwar etwas mehr Kilometer, dafür aber auch nur 2000 Hm und nur einen Hügel, auch wenn dieser mit 1500 Hm am Stück natürlich ein Brocken ist. Wollen wir hoffen, dass es uns nicht wie 2012 ergeht, als die Straße teilweise unter Wasser stand. Aber die Aussichten schauen gut aus.
Bilder folgen hoffentlich bald, weil das Internet auf 1500 m ein Bilderupload nicht zuließ
Ursprüngliche Beschreibung
Auf der ersten Etappe verlassen wir das Chaos Nizzas auf dem schnellsten Wege. Gerade fuhren wir noch am Mittelmeer, und wenige Ampeln später tauchen wir in die einsame Welt der Seealpen ein. Schon gerät das Großstadt-Moloch in Vergessenheit, und immer verlassener, immer einsamer und immer beeindruckender zeigt sich die Landschaft jenseits der schmaler werdenden Straße zum
Col St. Roch.
Hier kann die Sonne trotz des Spätsommers noch richtig brennen, und so stürzen wir uns in die kühlende Abfahrt ins Vésubie-Tal, die teils abenteuerlich in die Felswand geschlagen wurde.
Gegenüber dem grandiosen Col St. Roch nimmt sich der
Col St. Martin, die Bergankunft des heutigen Tages, eher bescheiden aus. Die Straße ist etwas breiter, aber auch nicht stark befahren, und auch hier können wir uns an einigen herrlichen Ausblicken auf schroffe Felsformationen über uns und das pittoreske Saint-Martin-de-Vésubie unter uns erfreuen.