09.05.2016,
tobsi:
Weil rund um Kitzbühel dank des schönen Wetters ein Verkehrsinfarkt erwartet wurde, planten wir gleich drei verschiedene Routen, um allen einen gelungenen Abschluss zu bieten. Die Abschlusstour wurde noch fast allen in Anspruch genommen, auch wenn viele eine lange Heimfahrt hatten.
Die Gruppen 3 und 4 schickten wir zunächst über Walchsee in den Chiemgau und durch das Inntal zurück. Dass sich dort auch eine kurze MTB-Strecke eingeschlichen, trübte in keinster Weise die Strecke. Sie wurde von allen als einsame und schöne Abschlussrunde gelobt.
Die zweite Gruppe nahm die ursprünglich geplante, kürzere Runde unter die Räder, die die Erstürmung der Griesner Alm vorsah. Und dann gab es noch eine Fraktion, die sich auch nicht von den steilen Rampen des Kitzbüheler Horns abschrecken ließen. Mit knapp 97 km war diese Runde sogar kürzer als die der Gruppe 2, doch das Kitzbüheler Horn braucht entsprechend Zeit, so dass sich Gruppe 1 doch ein wenig länger brauchte als Gruppe 2. Doch anscheinend haben sich die Mühen der wackeren Helden gelohnt, denn die Teilnehmer, die ich gefragt hatte, waren zufrieden mit ihrer Entscheidung. Und die Bilder, die oben am Gipfel geschossen wurden, waren einfach grandios. Der Weitblick auf die schneebedeckten Spitzen der Berge war schon ein schönes Bild, weshalb ich ein wenig, aber nur ein wenig, traurig war, nicht oben gewesen zu sein.
Aber auch Gruppe 2 hatte eine schöne Runde, die ich hier näher beleuchte. Noch am Morgen wurde die Ausfahrt für Gruppe 1 und 2 auf 8.30 vorverlegt und fast 30 Radler machten sich hier für die Ausfahrt bereit. Auf schmalsten Straßen ging es hinauf zum Walchsee. Kein Verkehr und schöner Landschaft mit Blick hinüber zum Wendelstein ging es hinauf in Richtung dem kleinen Kirchlein oberhalb von Ebbs. Am Walchsee angekommen verließen wir schnell wieder die Hauptstraße und nahmen wieder kleinste Straßen auf dem Weg zur Griesner Alm unter die Räder. Wir ließen es gemächlich an im steten Auf und Ab, im steten Rechts und Links. Wir ließen uns auch nicht von den Kühen beirren, die uns etwas aufhielten. Doch zur Abschlussrunde gehört auch etwas Müßiggang, ein wenig mehr genießen. In der Auffahrt zur Griesener Alm geht das kaum besser. Die Mautstraße hinein ins Kaiserbachtal bietet Landschaftsgenuss pur bei angenehmen Steigungsprozenten. Der Blick auf die schroffen Felsen des Wilden Kaisers, der wildromantische Bach neben der Straße und die Ruhe des Tals laden zum Träumen ein. Doch zum Erreichen der Griesener Alm fordert am Ende eine steile Rampe seinen Tribut in Form von Schweiß und ein wenig schmerzenden Beinen. Zurück in Griesen geht es einsam weiter bis wir aus einem Wald kommen und ein weiteres Mal das Kitzbüheler Horn in den Blick kommt. Wir sind in St. Johann angekommen und die Idylle hat ein Ende. Den befürchteten Verkehrsinfarkt erleben wir nicht, aber die Kulisse der bisherigen Kilometer müssen wir hinter uns lassen. Durch das breite Tal und auf breiter Straße fahren wir am Kitzbüheler Horn vorbei mit Blick hinüber zum Wilder Kaiser. Es könnte schlechtere Kulissen geben. Der Wilde Kaiser mit seinen gezuckerten Spitzen und der himmelblaue Himmel sind ein Hingucker. Mit etwas Wehmut fahre ich am Kitzbüheler Horn vorbei, aber der Ausblick auf 9 km steiler Straße lassen die Aussicht auf die Aussicht oben am Gipfel vergessen. Stattdessen steuern wir Kitzbühel an, wo wohl ein Umzug mit viel Blasmusik stattfinden soll. Also schnell weiter. Wir Radler passen nicht ganz in dieses Bild. Es geht nun das Brixental hinunter, wo wir uns in Brixen im Tale verköstigen lassen. Es gibt zum letzten Male Kaiserschmarrn und Apfelstrudel, den wir zunächst nicht brauchen, denn es geht im Folgenden bergab Richtung Wörgl. Kaum Verkehr stört hier unsere Fahrt. Kurz vor Wörgl biegen wir in Richtung Bad Häring ab, um noch ein wenig dem Verkehr zu umgehen und noch eine Rampe wegzudrücken. Aber auch diese ist schnell genommen und wir rollen langsam in Kitzbühel ein. Ein letzter Blick auf die Festung oberhalb des Städtchens und flach durch das Inntal mit Blick auf das Kirchlein bei Ebbs und eine wunderbare Abschlussstour ist zu Ende. Es ist kurz vor 2 Uhr und es sollte noch ungefähr 45 Minuten dauern, dass auch die wackeren Helden des Kitzbüheler Horn in Ebbs einfallen und von ihren Heldentaten erzählen können. Da stört es auch kaum, dass wohl jeder der Teilnehmer ab dem Irschenberg im Stau stehen wird und erst spät wieder zu Hause ist. Immerhin können sie auf dem Weg nach Hause von der schönen Tour zehren können und ein wenig die Eindrücke von 4 tollen Tagen mit in den Alltag nehmen.
Ursprüngliche Beschreibung
Zum Abschluss gibt es was Hochprozentiges, die Auffahrt hinauf zum Kitzbüheler Horn ist kein Kinderspiel, denn immerhin warten bis zu dessen Spitze auf 10 km rund 1250 Höhenmeter. Um zur Auffahrt zu gelangen. Zunächst folgen wir noch dem Inn bis kurz vor Wörgl, um dann dem Brixental bergauf zu folgen. So ist Kitzbühel hoffentlich möglichst verkehrsarm erreicht, wo bald unser Stairway to Heaven beginnt. Oder doch eher unser Highway to Hell, auf jeden Fall wird uns das Horn alles abverlangen. Danach wird es wieder flacher, wo es über St. Johann nach Griesenau geht. Wer noch genügend Kräfte hat, sollte die Auffahrt zur Griesner Alm noch mitnehmen, wo wir dem Wilden Kaisergebirge möglichst nahe kommen können. Am Walchsee vorbei ist auch diese letzte Ausfahrt schon bald zu Ende und ein gelungener Kurztrip am Fronleichnams-Wochenende ist dann schon Geschichte.