18.06.2017,
Jan:
Und schon sind wir in Bad Salzuflen. 209 km strikt nach Süden, immer geradeaus, es geht nur nach vorn. Die Kilometer purzeln, die Bäume säumen die Straßen, eine Allee folgt der anderen. Reetgedeckte Häuser, mächtige Gutshöfe, weite Flure. Gestern in Schleswig-Holstein säumten noch Knicks die Straßen, so heißen die Hecken dort, heute also Alleen allerorten.
Alleen und immer besser werdendes Wetter. Morgens herrschte noch Nebel, aber der verzog sich schnell, und der Wind kommt sanft aus Richtung Norden. Wir stellen den Tacho auf 34, etwas gemnäßigter als gestern, und rollen, rollen, rollen. Grinsen auf allen Gesichtern.
Die erste Getränkeverpflegung liegt direkt an der Weserfähre, auf die wir aber doch ziemlich lange warten müssen, weil am heutigen Sonntag nur eine Fähre fährt. Macht nichts, es rollt weiter. Schon sind wir in Twistringen, wo das Ehepaar Marcordes an ihrem Rewe-Markt alle Register gezogen hat. Und das, obwohl heute Sonntag ist. Das ist echter Einsatz. Vielen Dank! Auch die in Twistringen produzierten Bockwürste erreichen Höchstnoten.
Da heute Helferjubeltag ist, wird der Rewemarkt spontan in den Jubel einbezogen.
Und weiter gehts. Alleen, Alleen, Alleen, und nach 175 km fahren wir aus dem Wald heraus, und vor uns liegt: das Wiehengebirge. Höhe ist ja relativ, aber nach 400 km norddeutscher Ebene freuen wir uns auf etwas, was den Begriff "Anstieg" rechtfertig. Es erfolgt die erste Freigabe der Tour, es tut weh. Warum müssen Gunnar, Michi und Stefan hier so schnell hoch fahren? Es folgt die erste Abfahrt und noch einige schöne Wellen mit wechselnden Aussichten ins Ziel nach Bad Salzuflen.
Super ist's gerollt, und morgen wartet das Sauerland und
echte Berge!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Von Bremerhaven fahren wir an reetgedeckten Häusern vorbei bis zur Weserfähre bei Farge und halten uns schnurstracks nach Süden Richtung Ganderkesee und Twistringen, wo die Mittagsverpflegung ziemlich genau die Etappenhälfte trifft. Jetzt wollen in die Berge, ins Sauerland, und endlich erscheint nach all den flachen Kilometern der Grat des Wiehengebirges vor uns, das wir unweit der Porta Westfalica überqueren. Die heutige Etappe wird fast noch einmal so lang wie gestern. Nach zwei Tagen haben wir dann schon deutlich mehr als ein Viertel der Gesamtstrecke absolviert. Und morgen gehts richtig in die Berge, ins Sauerland!
Wir übernachten alle zusammen in einem sehr schönen Vier-Sterne-Hotel.