17.06.2017,
Jan:
Mit 5 Minuten Verfrühung lässt uns Herr Addix von der Flensburger Polizei von der Leine. Wir starten im 107 RadfahrerInnen starken Pulk vom Hotel des Nordens zur Museumswerft im Stadtzentrum von Flensburg. Dies kennen wir schon von 2015, aber diesmal haben wir strahlenden Sonnenschein, und herrliche Blicke auf die Flensburger Förde.
An der Museumswerft teilen wir die Gruppen und stellen den Tacho auf Reisegeschwindigkeit. Und die schwankt zwischen 34 und 40, denn der Wind stürmt von Nordwest, und wir blasen vornehmlich gen Süden. Unglaublich schnell erreichen wir die erste Getränkeverpflegung, die Daniel und Pascal in eine Feldausfahrt geklemmt haben. Gruppe 5 ist wie immer als erstes gestertet, und noch an der Verpflegung, Gruppe 1 ist schon weiter gefahren. Auch Sergej ist vor Ort und vertreibt mit einem platzenden Schlauch-Salutschuss die letzte Restmüdigkeit. Die Rundfahrt läuft!
Schön ist es hier, wir passieren reetgedeckte Häuser, der Blick geht bis zum Horizont, es ist Zug auf der Kette. Wie war der Begriff? Ah, Flow! So schön, wieder durch Deutschland zu fahren! Kurz vor der Mittagsverpflegung in Burg sehen wir die Hochbrücke der A7 über den Nordostsee-Kanal zu unserer Linken!
In Burg finden wir den Weg zum Edeka nach einer kurzen Orientierungsphase und erfreuen uns an dem von Volker, He und Dejan zubereiteten Buffet. In dieser Konstellation haben sie die Hauptverpflegung zuletzt 2014 betreut, aber es läuft, als hätten sie gerade gestern aufgehört. Es gibt wieder alles und noch viel mehr, nämlich belegte Brote, Kartoffelsalat, Landjäger, Milchreis, Kuchen und Leberkäs-Semmeln mit Krautsalat. Das hatten wir so auch noch nicht!
Wir sind gerade noch auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für die Nachverpflegungspinkelpause, da stehen wir schon an der Fähre über den Nordostseekanal, die uns nicht lange aufhält. Die ganz großen Schiffe sehen wir nicht, aber einige kleinere Tanker kommen in den Blick. Weiter gehts, und schon purzeln die Kilometer wieder, weil unsere Gruppe einfach nur sensationell läuft. Alle sind hoch motiviert und konzentriert, jeder wechselt in den Wind, es bringt RICHTIG Spaß. Auf der rechten Seite steht schon ordentlich der Seitenwind, aber egal, der Wind schiebt uns Richtung Elbfähre Glückstadt-Wischhafen. Wir können an den wartenden Autos vorbei fahren und stehen nach 15 Minuten Wartezeit auf der Fähre über den ersten der vier größten deutschen Ströme, die wir in den nächsten Etappen nach Garmisch alle überqueren werden (Elbe, Weser, Rhein, Donau). Die Fährfahrt dauert 25 Minuten, wir stehen ganz vorne auf der Fähre und genießen die kühlende Gischt.
Ab jetzt wenden wir uns nach Westen, und nun bläst der Wind fast genau von vorne. Davor hatte ich im Vorfeld etwas Respekt, aber wir stellen die Windablöse auf Speed-Dating um, und die Kilometer purzeln weiter. 45 Km vor dem Ende stehen Daniel und Pascal nochmal am Straßenrand, und jetzt heißt es 30, 20, 10, 5 ZIELANKUNFT am Weserhafen in Bermerhaven. YEAH! Gute Stimmung in allen Gruppen. Die Rundfahrt läuft!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute fahren wir in der 180 Personen starken Gruppe zunächst nach Dänemark, und dann über die dänisch-deutsche Grenze zurück nach Deutschland. Somit durchqueren wir heute gemeinsam ganz Schleswig-Holstein, und zwar im westlichen Teil, der deutlich flacher ist als der wellige Osten. 216 km Gesamtstrecke bedeutet, dass wir die Gruppen gut laufen lassen müssen. Wenn der Wind günstig steht, ein Kinderspiel...
Bei Glücksburg nehmen wir die Elbfähre und sind dann in Niedersachen. Bremerhaven liegt dann schon im dritten Bundesland: Bremen.
Ein epischer Tag von der Ostsee an die Nordsee!