31.01.2017,
Jan:
Andalusien, die südlichste Region Spaniens. Hier ist es drei Grad wärmer als auf Mallorca, und die Berge reichen direkt bis ans Meer. Was sonst braucht es für ein ausgewogenes Frühjahrsmenu auf dem Rennrad?
Natürlich gute Straßen hinauf in die Berge. Die Andalusier sind stolz auf ihr
Red de carreteras de Andalucia, auf ihr andalusisches Straßennetz. Große Schilder weisen auch an der kleinsten Straße darauf hin. Und zu Recht: wo sonst gibt es so feinen Asphalt auch auf den Nebenstraßen?
Und dann die
Kultur. Die Alhambra, eines der vielen Zeugnisse arabischer Vergangenheit zwischen Orient und Okzident, der Serrano-Schinken, ein Produkt der Sierra Nevada, allen voran aus dem Schinkendorf Trévelez. Die
Kulinarik: Tapas, Vino Tinto und die frischesten Fische direkt aus dem Mittelmeer; die Feigen der Alpujarras: keine schmecken besser. Ohnehin: die weißen Dörfer der
Alpujarras, tausendfach auf Postkarten gebannt, sind allein eine Reise wert. Nirgends sieht man sie besser, wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, als von der Sierra de Lújar, die sich 30 Straßenkilometer vom Meer entfernt auf 1850 m erhebt. Und über allem thronen die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada:
WOW!
Von all dem wusste ich nichts, als ich 2014 zur
Sierra-Nevada-Umrundung aufbrach, mit dem großen Ziel
Pico del Veleta, den mit 3400 m Höhe höchsten mit dem Rennrad erreichbaren Punkt Europas. Wahre Heldenepen und Horrorgeschichten hatte ich vernommen von diesem mehr als 2500 Höhenmeter umfassenden Anstieg ab Granada hinauf auf die Gipfel der Sierra Nevada.
Aber schon gleich auf der ersten Etappe der Sierra Nevada Umrundung war ich begeistert von der
klaren Luft, den
hohen Bergen, und den
langen Abfahrten, die mir wie nie zuvor das Gefühl von freiem, endlosen Fall vermittelten. In den nächsten Tagen wurde meine Liebe zu Andalusien entfacht Nicht zuletzt dank Hagen, unserer
andalusische Lokalkompetenz, der nicht nur jeden Stein am Wegesrand mit Vornamen kennt, sondern auch die entlegeneren Aussichtspunkte und kulturellen Highlights gezielt anzusteuern weiß. Der Aussichtspunkt von La Peza, die Höhlenwohnungen von Guadix, die interessantesten Tapas-Bars Granadas,
die besten Bocadillos der Sierras, die legendäre Cabra und den Affenfelsen von Gibraltar – all dies zeigen wir dir auf unseren höhenmeterreichen, Berge und Meer verbindenden Rennradreisen nach Andalusien. Drei liegen nun direkt vor uns im Frühling, die letzte ist die Sierra-Nevada-Umrundung mit Pico del Veleta im Herbst.
Saisonauftakt in Andalusien: Ronda und Gibraltar
Zum Auftakt der Saison wagen wir etwas ungewöhnliches: eine kombinierte Standort- und
Rundreise mit Start und Ziel in Ronda und einer dreitägigen Rundfahrt durch den südlichsten Zipfel Andalusiens, auf der wir auch einen Stopp am
Affenfelsen von Gibraltar einlegen. Dazu wunderbare Touren durch die
Sierra de Grazalema mit Start und Ziel in einer der schönsten und historisch wertvollsten Kleinstädte Andalusiens: in Ronda!
11. bis 18. März: Saisonauftakt in Andalusien (Ronda und Gibraltar) inkl. Flug und Leihrad
Bergtraining in Andalusien: Playa Granada
Genau zwischen Málaga und Alméria liegt die Kleinstadt Motril, und südlich davon der Strand von Playa Granada, wo wir Quartier zu unserem frühen
Bergtraining beziehen. Dieser Startort ist sorgfältig gewählt, denn hier, in der weiten, flachen Bucht des Rio Guadalfeo, kann man in drei Himmelsrichtungen zu
epischen Frühlingsritten starten. Unter anderem erwarten dich drei Touren mit 150 km und 3000 Höhenmetern! Und in allen Richtungen warten echte Highlights auf dich: im Westen die
unglaubliche Cabra zwischen Palmen am Meer und monumentalen Felswänden am Gipfel, das
Schinkendorf Trévelez auf einer langen Runde ins Hinterland, und der wunderbare
Venta del Chaleco im Westen.
Und jeden Tag Sonne, Berge, Meer!
18. bis 25. März: Bergtraining in Andalusien inkl. Flug und Leihrad
Rennradfrühling in Granada
Das Frühjahrs-Triple komplett macht unser Trip in das Herz Andalusiens. Hier ist die südspanische Seele zwischen Orient und Okzident zuhause: Tapas, Tanz in den Straßen und Gassen, ein guter Tinto beim allabendlichen Gastrocheck in den unzähligen Bars, bloß nicht zuviel Hektik, und die wirklich zauberhafte Alhambra nebst dem altarabischen Albayzín. Ebenso phänomenal ist Granada als Basislager für eine ganze Woche Rennrad-Gänsehaut: Verdammt schnell sind wir auf unseren 6 Touren raus aus der Stadt. Dem sanften Einrollen durch die Vega-Hochebene folgt je nach Gusto das Bergmenü von sanft bis zornig, von unbekannten Laktathügeln in der Sierra Huetor bis zu den epischen, legendenschwangeren und variantenreichen Anstiegen auf mehr als 2.500m Höhe ins Skigebiet der Sierra Nevada – Begegnungen kurz-kurz fahrender Rennradrecken mit Skifahrern sind hier im April nichts Ungewöhnliches. Auch einen Abstecher hinunter ans Mittelmeer machen wir - bevor dann die monumentale Cabra wartet. Und übrigens: Angst vor Stadtverkehr muss hier keiner haben. Rennradfahrer werden bevorzugt behandelt, dafür sorgen allein schon die mehr als 20 Radsportclubs in und um Granada.
22. bis 29. April: Rennradfrühling in Granada inkl. Flug und Leihrad
Spätes Jahreshighlight: die Sierra Nevada Umrundung mit Pico del Veleta
Was mich damals schon unglaublich faszinierte, hat Hagen für das Jahr 2017
noch attraktiver gemacht: Mit unserem neuen Startort Málaga ist der Flug jetzt von den meisten deutschen Abflughäfen ohne Umstieg möglich. Wichtiger noch: die oben schon erwähnte
Cabra wird auf der zweiten Etappe befahren. Die Hotels sind etwas hochwertiger als bisher, und ganz wichtig:
Masseur-Legende Eule ist weiterhin als Masseur bei der Sierra Nevada Umrundung mit an Bord. Wenn er Hand an deine Beine legt, fliegst du anderntags. Ich weiß, wovon ich rede. In Granada sind seine Dienste besonders gefragt. Denn natürlich darf einer nicht fehlen: der
Pico del Veleta, der höchste mit dem Rennrad anfahrbare Punkt Europas!
30. September bis 10. Oktober: Sierra Nevada Umrundung mit Pico del Veleta inkl. Flug und Leihrad
Auf all diesen Reisen kannst du dich auf Hagen freuen – seine Lokalkompetenz ist unerreicht, und eine Andalusienreise ohne ihn einfach nicht das gleiche. Ich selber schaffe es nur zum
Bergtraining. Schade eigentlich!
Viel Spaß bei der Auswahl deines andalusischen Frühlings-Highlights wünscht dir dein
Jan von quaeldich.de
P.S.Die monumentale Cabra: allein eine Reise wert!