23.08.2017,
majortom:
Samstag Nachmittag, die Sonne brennt vom Himmel. Wir biegen ein auf die Promenade des Anglais, das azurblaue Mittelmeer rechts neben uns, und cruisen gemächlich - die Touristenmassen würden es kaum anders zulassen - die Flaniermeile von Nizza entlang. Die Anzeige der Restdistanz am Garmin geht Meter für Meter nach unten, gleich werden wir unsere epische Tour mit einem Bad im Mittelmeer feiern. Freiburg-Nizza, vom Breisgau an die Côte d'Azur. Schwarzwald, Jura, Schweizer Mittelland, Freiburger Voralpen, Aostatal, Savoyen, Dauphiné, Hochprovence, Seealpen. 940 km, 19000 Höhenmeter. Unglaublich.
Ein paar Tage zu spät erst tippe ich diesen rudimentären Bericht der Schlussetappe, die uns immerhin noch auf die 2800 m hohe Cime da la Bonette geführt hat - am Abend selbst war leider keine Zeit. Doch die Erinnerungen sind geblieben an eine monumentale Tour mit einer sensationellen Gruppe!
Dank des Tages:
Natürlich an das Team. Stefan und Tom haben nicht nur ihren bayerischen Charme eingebracht, sondern auch verlässlich, motiviert und sehr engagiert ihre Gruppen über die Alpen und ins Ziel geführt. Erich und Moni, das fränkische Dream-Team haben Tag für Tag schwere Koffer geschleppt, Schnittchen serviert und Plastikbecher gespült. Sie alle zusammen hatten immer ein offenes Ohr für alle, waren quasi rund um die Uhr zur Stelle, und haben nicht zuletzt mir als Reisechef den Rücken frei gehalten. HERZLICHEN DANK euch vieren!
Grüße des Tages 1:
... gehen an Sille, Jan, Gerold und Thomas vom Südalpen-Team. Auch euch eine wunderschöne Woche!
Grüße des Tages 2:
... natürlich nochmal an Peter, Jens und Denny vom Schweiz-Team. Danke für eure unterhaltsamen Berichte!
Grüße des Tages 3:
... an die Tochter von Ketten-Klaus, die geheimen Informationen zufolge die letzten Tage wohl zum größten Fan unseres Reiseblogs geworden ist.
Ordnungswidrigkeit des Tages:
Ein Kiosk verkauft uns auch nach 22 Uhr gewissermaßen unter der Ladentheke noch Dosenbier. Wir müssen die Dosen aber in der Tasche verstecken, als wir den Laden verlassen.
App des Tages:
Untappd. Ohne diese App hätte der Foodblogger sich bei besagtem Kiosk nie auf ein Rhum-flavored Wasauchimmer eingelassen...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auf der Schlussetappe wartet mit der 2802 m hohen Cime de la Bonette noch das Dach unserer Tour auf uns. Dann allerdings geht es bis zum Mittelmeer praktisch nur noch bergab.
Durchatmen, letzte Kräfte mobilisieren, denn heute Abend wartet das Mittelmeer auf uns. Ein Hindernis gilt es jedoch noch zu überwinden, und das ist nicht irgendein Hindernis, sondern der höchste Punkt der Woche. Der Col de la Bonette ist 2715 m hoch, was auf der Rangliste der Alpenpässe immerhin noch zu Platz vier reichen würde, doch das hat den Erbauern der Straße im Mercantour-Nationalpark wohl nicht gereicht. Und so musste es noch eine Panoramaschleife sein, die Cime de la Bonette, die die Marke von 2800 m Höhe überschreitet. Bei all dieser Diskussion um Höhensuperlative darf man jedoch nicht vergessen, was für ein grandioses landschaftliches Erlebnis der Pass ist. Die lange Abfahrt vom Pass führt uns dann sozusagen direkt bis nach Nizza. Sie führt zunächst ins Tinée-Tal, das ins Var-Tal mündet, und der Var mündet bei Nizza ins Mittelmeer. So können wir wahlweise nochmal richtig Tempo aufnehmen, oder aber unsere Fernfahrt gemütlich ausklingen lassen. So oder so, nach der Ankunft an der Promenade des Anglais in Nizza winkt ein Bad im azurblauen Meer. Und am nächsten Morgen der Rücktransport per Reisebus nach Freiburg.