02.04.2017,
Jan:
Die ganze Woche schon war für den heutigen Sonntag schlechtes Wetter angesagt. Regen und niedrige Temperaturen. Gestern Abend erschien ab 11 Uhr der Regen weitestgehend durch zu sein und in Richtung Genua abzuziehen. Also nicht nach Genua, sondern über Bocco ins Hinterland nach Varese Ligure und über den Biscia zurück. Die Runde war eigentlich für Dienstag geplant, jetzt also heute. Das hat den Vorteil, dass sie mit 90 km auch noch einen sanften Trainingsaufbau mit sich bringt. Und die 20 km längere Genua-Runde für Morgen bei bestem Wetter stattfinden kann.
Und tatsächlich kommt beim Start um 11 Uhr sogar die Sonne raus. Die Gruppeneinteilung erfolgt ohne Gegenwehr, und schon verlassen wir die Stadt wenige Meter vom Hotel entfernt in Richtung Via Panoramica nach Leivi. Der Tag verspricht trocken zu bleiben, was für ein Glück. Entspannt rollt Gruppe 2 durchs Sturlatal und hoch zum Bocco. Ich liebe diesen sanften Anstieg, der dich den Grad der Qual frei wählen lässt. Wir wählen: keine Qual und lassen die Heißsporne ziehen, die als kleine Rache oben am windigen Bocco ein paar Minuten warten müssen. In der Weiterfahrt zum Malanotte wird der Belag immer schlechter, aber wir freuen uns um etwas Wärme, denn derr Wind pfeift kühl das Tarotal hinauf. Hinunter ins Varatal wird die Straße aber zunehmend besser, sodass am Ende sogar noch Begeisterung über den Kurvenverlauf aufkommen kann.
Die sportive Gruppe sitzt in Varese Ligure schon in der Bar und hat das Paninoaufkommen deutlich dezimiert. Dennoch bekommen auch wir noch genug, dazu Cola und RICHTIG guten Caffè. Italien!
Zum Biscia lassen wir uns auch nicht stressen und rollen zügig hoch. Nach dem Passschild-Bild rollen wir in die Abfahrt, wo uns eine kleine Herde Jungbullen fast vom Rad holt. Die schmale Straße des Anfangsteils liegt wunderbar zwischen blühenden Obstbäumen. Schade, dass die Sonne hier nicht scheint! Und weiter unten begeistert die Abfahrt einfach nur durch ihre langgezogenen Serpentinen, die man voll durch fahren kann und häufig direkt in die schmalen Brücken über das Val Graveglia übergeht. Genial! Eine meiner liebsten Abfahrten hier. Vielleicht DIE liebste.
Wir entscheiden uns heute gegen die optionale Befahrung des Monte San Giacomo und fahren direkt an die Uferpromenade zum Schutzbier. Gut. Für mich heute nur Schmutz-O-Saft. Prosit!
Dem Wetter ein Schnippchen geschlagen, trotz mieser Prognose trocken geblieben und trotz des späten Starts RICHTIG früh am Hotel. Hehe!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf der vierten Etappe nehmen wir das Pässedouble Bocco/Biscia unter die Räder.
Eine etwas gemächlichere vierte Tour erwartet uns heute. Wieder geht es ins Hinterland Liguriens, in die einsamen Berge. Es beginnt mit dem sehr angenehm zu fahrenden Passo del Bocco, einem Rollerberg par excellence, so dass man die Auffahrt in vollen Zügen genießen kann. Wer es ein wenig steiler möchte, kann auch die parallel verlaufende Etappe über den berüchtigten Passo del „Mamma Mia“ Ghiffi fahren. So oder so, die anschließende Abfahrt führt uns hinab ins Varatal, wo wir in Varese Ligure Mittagspause machen können. Der zweite Anstieg des Tages ist der ruppige Passo della Biscia, der uns mit einer sehr schönen Abfahrt durch das Val Graveglia wieder zurück nach Chiavari führt.