03.04.2017,
Jan:
Ein unglaublich schöner Tag in Ligurien liegt hinter uns. Die eigentlich für gestern geplante Etappe führt uns zunächst am Meer entlang über Rapallo und Recco nach Sori, wo wir zur Casa Cornua abbiegen wollen. Pinien und Palmen zeichnen sich vor blauem Himmel und blauem Meer ab – wunderbar. Hoch zur Casa Cornua liegt das umtriebige Leben an der Via Aurelia ganz schnell hinter uns. Sanfte Steigungen erlauben uns, den eigenen Rhythmus zu finden, und so zerfasert die ausdauernde Gruppe, aus der in diesen Tagen berichtet wird, in drei Kleingruppen. An der Casa Cornua halten wir uns gar nicht lange auf, sondern wenden uns nach links dem Monte Fasce, dem Hausberg Genuas zu. Das Plateau ist schnell und relativ schmerzfrei erreicht, aber der letzte Stich hoch zu den Sendemasten ist giftig. Und auf desaströsem Asphalt.
Keiner nimmt mir etwas davon übel, denn die Aussicht auf Genua von oben ist einfach nur phantastisch! Gruppenbild.
In alter Tradition werden auch diesmal wieder zwei Streckenvarianten angeboten. Die Verlängerung kehrt nicht am Monte Fasce um, sondern verlängert die Runde über Genua, um dann von hinten im Fontanabuona wieder auf die Standardvariante zu führen. So kommen wir in den Genuss der nicht minder schönen Ausblicke auf der anschließenden, immer schmaler werdenden Straße hinunter nach Genua. Leider kommt es hier nicht mehr zu einem Gruppenbild, weil der Kölner Express die Scheuklappen aufsetzt und gen Tal rauscht. Nunja, heute leider kein Biene-Maja-Aufkleber für euch!
Der anschließende kleine Schupfer über Bavari wird einvernehmlich noch vor dem Mittagessen genommen, auch wenn im Anstieg schon der Hunger aufsteigt. Leider ist die oben liegende Bar schon geplündert, so dass wir erst nach der Abfahrt in Struppa fündig werden. Und auch erst nach längerer Suche, weil die erste Bar am Platz schon von der sportiven Gruppe heimgesucht wurde. Was für ein trostloser Ort im Speckgürtel Genuas! Und dennoch lebensrettend.
Nun steht nur noch der steile Anstieg nach Sant'Alberto auf unserer Tagesordnung, über den wir ins Fontanabuona abkürzen können, auch wenn die Abfahrt seit Jahren aufgrund eines Murenabgangs gesperrt ist. Wir kommen über eine kurze Tragepassage durch.
Im Anstieg verstummen die Gespräche. Langsam summieren sich die Taggeshöhenmeter auf einen stattlichen Wert, und so ertönt oben am Gipfel der ein oder andere Seufzer der Erleichterung.
Dafür läufts das Fontanabuona hinab umso besser in unserem Achter-Zug. Eine schnelle Cola in Calvari stärkt uns für den abschließenden Anstieg nach Leivi (der Hausberg Chiavaris geht immer!), und von dort genießen wir die Abfahrt bis fast direkt vors Hotel, wo sich noch eine Strandgruppe auf einen Absacker absondert. Ich aber muss ins Hotel, Bericht schreiben. Was für eine schöne Etappe, die mit 120 km und 2600 Höhenmetern zwar hart, aber machbar ist! Und wir haben Genua gesehen!
Wie war es bei euch in der Provence, Tom? Der Mont Ventoux ist fahrbar, ich habe es auf Strava gesehen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Am Sonntag fahren wir wieder entlang der Küste, diesmal nach Westen mit dem Ziel Monte Fasce, der einen wunderschönen Ausblick auf Genua bietet.
Auch die zweite Etappe gehört der ligurischen Küste. Wir machen uns heute in westlicher Richtung auf und bleiben zunächst auf der Küstenstraße. Wobei Küstenstraße nach flacher Strecke entlang von endlosen Sandstränden klingt. Weit gefehlt. Beinahe sofort geht es bergauf, denn die Küstenstraße schlängelt sich am Hang des Apennin entlang. So erreichen wir zunächst Recco und dann Sori, wo der schöne Anstieg zur Case Cornua beginnt. Je nach Wetterverhältnissen geht es jetzt noch weiter westlich bis zum Monte Fasce, dessen Gipfel wir über eine steile Stichstraße erreichen, und den fantastischen Ausblick auf Genua genießen können. Auf dem Rückweg fahren wir über den Colle Caprile ins Val Fontanabuona, das uns wieder nach Chiavari zurück bringt. Natürlich nicht, ohne den kleinen Hügel nach Leivi noch mitzunehmen.