09.10.2017,
hagen306:
Heute Morgen ist es ruhig beim Frühstück. Die Gedanken kreisen noch um die Frage, ob der Tinto besser als der Rosé war. Einigen kreiselt auch noch etwas der Kopf. Ok, Zeit, die Beine kreiseln zu lassen. Nach der rasanten Ouvertüre hinauf nach Padul sehen wir schon, welches Menü heute - ganz ohne unser Zutun - der Radfahrgott San Miguel für uns angerichtet hat. Mehrere Gänge in Form einer Gruppe eines anderen namhaften Reiseveranstalters ("Die mit dem Megafon"). Ok, Schlachteplatte! Bringen wir ihre Beine zur kontrollierten Explosion - ein leichtes nach 7 Tagen voller Höhenmeter! Andrea hatte gestern beim Blick auf das Streckenprofil ja schon treffend festgestellt, dass es doch nur über einen "puerto verde" gehen würde (grüner Pass = Anstieg ohne hohe Prozentwerte) - uns kann also nichts passieren, und wir knöpfen uns einen "Kuerzeler" nach dem anderen vor. Das gibt genug Stoff für Legendenbildung! Aber nach 30km müssen wir schon wieder in die Abgahrt - stramm rein in die Olivenlandschaft und auf nagelneuem feinsten Asphalt zur Pause. Die entspannte Gruppe ist derweil am Hähnchengrill in Jayena schwach geworden. MIr ist wirklich unklar, wie man mit halben Hühnern im Kessel selbigen noch unter Druck bekommt. Wir fahren derweil schon weiter über den Navazo, der sich etwas ziert, seinen Gipfel zu schnell preiszugeben, aber dann kleinlaut aufgibt. Ab jetzt heißt es: Abfahrt, noch ein Hähnchen einwerfen, bevor die finale Zielabfahrt lockt.
Mittlerweile haben wir nun Pool, Bar und all den anderen Luxus im Hotel ausgiebigst kennengelernt. Aber wir haben ihn uns schließlich auch verdient und legen nunmehr nach einer grandiosen Woche ein wenig die Beine hoch morgen - es warten noch einige letzte Kilometer in die Montes de Málaga.
An dieser Stelle schon einmal Danke an das Team - Ihr wart super! Ebenso wie die ganze Gruppe - nos vemos!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Heute steht uns der Abschlusstag der eigentlichen Rundfahrt bevor. Zunächst kurbeln wir zum Warmwerden den Suspiro de Moro hinauf. Gemeinerweise geht es anschließen noch weiter hinauf. Euch kommt der Stieg bekannt vor? - Richtig: am Tag, als wir über die Cabra nach Granada fuhren, kamen wir hier runter. Oben an der Doppelspitze des Stiegs biegen wir diesmal jedoch nach Westen ab. Nun wartet eine noch einmal völlig andere Landschaft, geprägt von Oliven und den Blicken auf die kahlen Gipfel der Sierra Tejeda und ihrer kleineren Schwestern am Horizont. Vorbei am türkis lockenden Bermejales-Stausee steuern wir Alhama de Granada an, einen jener Orte, die in der Reconquista arg umkämpft waren. Wir kämpfen allenfalls mit den ersten Tränen - neigt sich doch die Rundfahrt dem Ende entgegen.
Durch moderates Terrain geht es bis Ventas de Zafarraya - und bald darauf wartet eine echte Schussfahrt ins Ziel in Vinuela direkt am gleichnamigen Stausee gelegen.
Geschafft, Beine hoch oder ins Wasser, Chillomat an der Hotelbar, Wohlsein beim Betrachten des Sonnenuntergangs hinter den umgebenden Bergen sind angesagt!