03.10.2018,
hagen306:
Leider oder glücklicherweise sind einige gestern Abend doch noch schwach geworden im "lugar especial", der Taberna Gamboa. Denn die Beine laufen trotz wenig Schlaf infolge akuter "Überclarisierung" (Radler halt) doch recht flüssig. Zwei Gruppen nehmen heute die Romantik-Variante hinauf zum Pico del Veleta: Liebliche 23% hinter Güéjar, verkehrsfrei. Radlerherz, was willst Du mehr? Natürlich haben wir diese Variante gestern bei der Tourbesprechung als die Hammerhärte angepriesen. Und die Rampen im Steinbruch hinter Monachil damit exklusiv für Torstens Gruppe reserviert. Aber es ist eigentlich so egal, denn alle kurbeln wie die Weltmeister hoch zum Pico del Sol, äh Veleta: Sonne satt und angenehme 15 Grad beflügeln uns bei der Hatz hinauf auf Europas Rennraddach. Vor allem auch Christian, der sich für heute vorgenommen hat, mit seinen Bärenkräften hinter sich eine aalglatte Spur in den miesen Asphalt ganz oben am Gipfel zu brennen. Hat er aber irgendwie vergessen.
50km bergauf, Hauptsache bergauf. Und nichts weiter!
Den Gipfel auf 3.396m müssen wir uns zwar mit einer invasiven spanischen Damencombo teilen, aber unser Charlie wischt sie einfach beiseite, um auf dem Gipfelpfosten artistische Turneinlagen zu zaubern. Respektvoll spritzt somit das Publikum zur Seite.
Die Abfahrt gestaltet sich, sobald der Asphalt wieder fahrbar wird, zum Superflow XL. Vor allem Torstens Gruppe cruist förmlich die 40km bis hinunter zum Genil. 2.500 Höhenmeter am Stück einfach so vernichtet. YEAH! Zwischenzeitlich hoffe ich noch auf einen stillen Moment an der Virgen de las Nieves, Granadas Schutzpatronin, auf 2600m, aber eine italienische Busgruppe konfisziert schlicht sofort mein Rad, um sich damit in Siegerposen abzubilden. Da ist dann doch mal eine Durchsage fällig! Aber bald sind sie weg und die Virgen hat ihre Würde wieder.
Und was macht man im Anschluss unten in Granada? Richtig: in die Cafetería einkehren und Kuchen schlemmen. Den Extrawunsch eines Cinzano bekommen wir zwar mit Kopfschütteln quittiert, aber das ist auch egal. Der Pico del Veleta ist unser. Schnell noch die alten Rennradschuhe (extra für diesen Tag reaktiviert) weggehauen und dann ab zum Ausflug in die Granadiner Lokale!
Ursprüngliche Beschreibung
Das Rennraddach Europas wartet. 50km, die nur ein Attribut kennen: BERGAUF! Wir schlängeln uns über Monachil aus Granada hinaus. Nun heißt es: Klettermodus einlegen für die ersten 9km hinauf zum Purche. Mit kurzer Gegenwelle geht es weiter zur Hauptstraße hinauf in die Sierra. Der sanftere Anstieg bis zum Naturparkzentrum auf 1650m sorgt für den berüchtigten Bergauf-Flow.
Weiter geht es auf der alten Passtraße durch den Pinienkranz bis auf 2200m und über dem Skidorf zur Schranke. Ab hier gilt: Keine Autos!. Die Straße durch das Skigebiet ist teils sehr schlecht. Ganz oben noch einige Meter Schotterpiste und dann ist es geschafft: 3396m ü. NN.
Abwärts bis zum NP-Zentrum den selben Weg, dann warten ein paar Varianten auf Nebenstraßen hinunter nach Granada: Vamos de fiesta!