17.04.2018,
hagen306:
Heute steht eine klassische Überführungsetappe an: Von Gibraltar am Meer durch VIEL Hinterland nach Arcos de la Frontera. Mindestens 130km. Unzählige Hügel, Wellen, Giftzwerge. Aber auch der wunderschöne Puerto de Gáliz und für einige noch ein 50km-Abstecher GAANZ hoch ins Nirvana zum Pico del Montero, da wo die Radioteleskope stehen. (Absolutes Streckenneuland - sozusagen "life-scouting" und alsbald im Pässelexikon bei
www.quaeldich.de zu finden.)
Wir beginnen mit bestem Wetter. Die letzten Ärmlinge fallen alsbald, als wir durch die Weidelandschaft rund um San Roque cruisen. Gruppe 1 und 2 starten gemeinsam, bevor mit der Mehrzahl die Pferde durchgehen und das lustige Wellenreiten entlang der alten Nationalstraße nach Norden beginnt. Die rote Startnummer für den aktivsten Fahrer bekommt heute "Wellen-Werner" - er scheint kein Laktat zu produzieren und lotst den Einser-Zug anfangs und auch gegen Ende über jegliches höhenmeterhaltige Hindernis. Chapeau!
Währenddessen verkrümelt sich die verbleibende Gruppe 2 auf eine Alternativroute weiter westlich. Gibt es da weniger Wellen? In jedem Falle aber mehr Kilometer :-)!
Und Gruppe drei? Hier hat Bernd den Spezialauftrag der Wellensprints erhalten - und erfüllt ihn pflichtgemäß und verlässlich. Dafür müssen wir aber auch schon eher einkehren als geplant. Der Knaller in der LKW-Kneipe ist das Schild an der Wand: "Um Ihnen einen besten Service zu ermöglichen, kommen wir zur Bestellung nicht zu Ihnen an den Tisch. Bestellen sie bitte an der Theke." Damit haben wir nun wirklich kein Problem. Auch nicht mit dem Dominoeffekt, als der Wind ALLE unsere an der Zeltwand der Terrasse aufgereihten Räder abräumt :-(. Wenigstens hatten wir den Wind ja vorher von hinten, er hat 1x frei...
Nach dem Wellenreiten geht es nun endlich mal wieder in längere Anstiege - herrlich einsam bis hinein in die Korkeichenzone zum Puerto de Quejigal. Der rauhe Asphalt...geschenkt! In dieser Zone wollen es die Einser wissen: Sie biegen ab auf die Stichstraße zum Pico del Montero, ziemlich hoch - "Extreme-Panoramaing" vom Feinsten - siehe Foto! - Welches Feuerwerk ist denn heute dieser Tag - kein Vergleich zu der kühlen, nieseligen Überführungsetappe im letzten Jahr!
Da stören uns auch nicht die letzten Wellen hinauf nach Arcos - Gruppe 1 hat ja Wellen-Werner, in Gruppe 3 holen sich Bernd und ich dicke Waden beim Paarzeitfahren nach einer ausschweifenden Fotoorgie, um die Gruppe wieder zu bekommen. Und Gruppe 2 - die hat heute eh ein breites Grinsen bis über beide Ohren im Gesicht. Genau so soll es sein.
Gerüchteweise sind auf der Terrasse des Paradors in Arcos schon die ersten "Schmutzclara" geflossen (Ha, da ist sie wieder: die spanische Version des Radlers - es geht nicht ohne diesen Brauch des Anstoßens noch vor der Dusche...). Nach diesem Tag kann es eigentlich kein Morgen geben...
Ursprüngliche Beschreibung
Wir schwenken wieder nach Norden, bald haben wir den Moloch vor Gibraltar hinter uns gelassen, durch sattgrünes Gelände und vorbei an vielen Storchenestern geht es auf die alte Landstraße Richtung Arcos . Praktisch verkehrsfrei verläuft sie parallel zur neuen Autobahn, garniert mit einigen Laktathügeln wie dem Purto de Valdespera. Wenn diese Etappe ein Attribut hat, dann "lang und wellig"! Nach Alcalá (kleine Pause) warten dann die größeren "Wellen", u.a. der Port de Galis (größere Pause), bevor es durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet nach Arcos geht. Wir residieren standesgemäß oben im Parardor, dem ersten Hotel am Platze. Geschafft!