28.04.2017,
hagen306:
Verdammt: San Miguel hat heut keine Gnada, ähmm Gnade - das Wetter um Granada hält, wenngleich es doch deutlich kühler geworden ist. Also rauf auf die Böcke und ab in die Sierra de Huetor.
Die Straßen sind noch nass, die Schmierenkomödie auf dem Kopfsteinpflaster durchkreuzt meinen Plan, durch den Albayzín und über den Sacromonte (ja, da wo es die Stierhoden gibt) auf den einzigen ernsten Pass heute, den Puerto de Lobo, zu fahren. Egal. dann eben schönes warmkurbeln auf der alten Nationalstraße. Nach dem gestigen Sierra-Spektakel hatte ich mich eigentlich auf eine "smooth" laufende Gruppe eingerichtet, aber die Bergziegen scharren schon wieder mit den Hufen. Kaum ein Bremsmanöver meinerseits fruchtet. Nur die harte Keule: VON VORN bremsen. Dann halt so.
Fein ist heute: Entlang der Sierra de Huetor haben wir NULL Verkehr. Und ich muss auch keine Extraschleifen einbauen - Sitte und Etikette in der Truppe passen! Also weiter bis zum Cubillas-Stausee - als Bremse bin ich gar nicht schlecht...
In Colomera bekommen wir zum Getränk natürlich Tapas - nur dass es sich dabei auch um Getränke handelt. OK, rein in den Rucksackund weiter durch die Olivenhügel bis Moclín. Zwischendurch nur ein einziger Bergaufsprint, um die nächste Fotofalle für die Truppe aufzubauen.
Währenddessen wird Torstens Gruppe in der Bar in Olívares mit Induraín oder so ähnlich verwechselt, muss mit dem Wirt posieren und das Ganze in Zuckerbergs Universum posten. Der Preis des Ruhms...
Zwischenzeitlich wollten wir in Moclín die legendären Aniskekse räubern, aber die Auslagen sind heute leer. Ich bin untröstlich. Aber ich habe ja noch die Getränkedosen von vorhin im Rucksack. So versorgt, drehen wir oben noch eine Ehrenrunde um den spektakulär im Fels gelegenen Ort mit seiner alten Grenzburg und schießen hinab in die Vega. Ab jetzt zieht es sich, aber das ist halt der Preis der Huetor-Runde. Ebenso wie die Einfahrt nach Granada just zur Siesta-Rückreisewelle - super Timiing :-(
Spätestens am Abend aber ist das vergessen, denn wir entdecken eine neue Bar: Tocateja. Es de puta madre, verdad! Claras, tapas, guapas, chicos. Da denkt noch keiner an morgen mit den bis zu 150km hinunter zum Mittelmeer - und wieder rauf - wenn denn San Miguel, der Gott der Radfahrer mitspielt...
Nach dem Cubillas-Stausee geht es für die beiden schnelleren Gruppen noch weiter ins Granadiner Hinterland: Kleine Hügel über Moclín und ein Stück Nationalstraße nach Íllora (km 80) und dann hinab in die Vega.