20.07.2018,
silvi:
Während andere am Frühstück die Kommunikation noch müde verweigern, steigt der Chef wie der Phoenix aus der Asche in Kanarienvogel-Gelb wieder bei Gruppe 1 ein, nachdem er am Vortag ordentlich in den Gruppen 2 und 3 mitgemischt hat. Und schon tönt es bald wieder "Ruhiger!" von hinten. Wir fühlen uns auch schon bald wie die Rennpferdchen im Stall, die darauf warten, dass man sie laufen lässt. Drei werden auch sofort frei gelassen und nehmen noch die Pustertaler Höhenstraße mit. Die anderen lassen sich noch eine Weile bändigen und fügen sich vorerst der gewohnten Disziplin. Von dieser haben allerdings die italienischen Autofahrer noch nichts gehört, die uns wild gestikulierend und schimpfend überholen. Die erste Verpflegung in Toblach ist schnell erreicht und wir beschließen, den Anstieg zu den Drei Zinnen vor der Mittagspause anzugehen. Doch da haben wir die Rechnung ohne den Wettergott gemacht. Da hilft auch nicht, dass Jan noch "Der Berg" von Heinz Erhardt rezitiert. Wir kehren unter Donnern und Blitzen erstmal zur Mittagsverpflegung ein. Gestärkt und mit Koffeinschub (endlich italienischer Kaffee, juhu!!) fahren dann die meisten zu den Drei Zinnen hoch; ein paar beschließen, direkt ins Hotel zu fahren.
Wir können trocken hochfahren; der Anstieg ist steil, aber gleichmäßig, und der Ausblick oben einfach gigantisch. Einige von Gruppe 2 fahren auch noch hoch. Und auch unsere Drei mit der Extra-Runde kommen uns beim Abfahren entgegen. Es hat sich definitiv gelohnt und wir schaffen es auch noch, vor dem nächsten Gewitterschauer abzufahren, verstecken uns dann unten nochmal in einem Hotelrestaurant vor dem nun einsetzenden Starkregen. Kaum ist es aufgeklart, kriechen aus diversen Restaurant- und Hoteleingängen wieder die Radfahrer - auch wir hatten zwei aus unserer Gruppe verloren, aber auch die sind schnell wieder bei ihrer Herde. Und so radeln wir die restlichen 20km bis Pocol (hinter Cortina d'Ampezzo, denn es wäre ja keine echte Quaeldich-Etappe ohne Bergankunft ?), werden schnell wieder warm und kommen bei Sonne im Hotel an, wo auch die anderen gerade eingetroffen sind.
Auch mal schön, gemeinsam anzukommen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir sind in den Lienzer Dolomiten angekommen. Angesichts des Restprogramms unserer Etappe verzichten wir jedoch auf die Pustertaler Höhenstraße und bleiben im Drau-Tal, dem wir in westlicher Richtung folgen, bis wir bei Sillian die Grenze nach Südtirol, und somit auch nach Italien überqueren. Bis Toblach bleiben wir weiter im Tal. Hier beginnt denn der erweiterte Anstieg des Tages, der uns bis zu den bekannten Drei Zinnen führen wird, einem der bekanntesten Hotspots der Dolomiten. Nachdem wir die Stichstraße bezwungen haben, geht es wieder zurück, und über den Passo Tre Croci nach Cortina d'Ampezzo, wo die Etappe endet.
Variante: Über die Pustertaler Höhenstraße sind es etwa 10 Kilometer und 800 Höhenmeter zusätzlich.