03.09.2015,
Jan:
Auch am Samstag erwartete uns das von den letzten Tagen bekannte Wetter. Angenehme Temperaturen auf 2800 m Höhe waren damit vorprogrammiert, aber leider auch Hitze auf Meereshöhe in Nizza. Aber bis dorthin waren ja noch 144 km zurück zu legen und ein Berg zu bezwingen. Es sollte die Cime de la Bonette sein, mit 2802 m Höhe am letzten Tag auch noch der höchste unserer ganzen Tour. Bis zum Einstieg bei Jausiers hatten wir bereits eine 200 Hm-Abfahrt, einen Flow-Abschnitt durchs Tal, der aber recht defensiv angegangen wurde, weshalb der Flow erst auf nach dem Berg verschoben wurde. Auch der Berg wurde von der sportiven Gruppe recht defensiv angegangen. Immerhin standen ja 1600 Höhenmeter, verteilt auf rund 23 km an, also kein Pappenstiel. Und es war bereits hier schon ziemlich warm. Ich tat mich persönlich recht schwer, was aber eher an der Motivation an sich lag. Ich wollte mich einfach nicht mehr recht quälen, immerhin war ich bereits den 14 Tag in Folge auf dem Rad unterwegs. Die Auffahrt an sich sorgte jetzt auch nicht für Abwechslung und dadurch für Ablenkung. Die letzten Tage hatten wir wesentlich schönere Pässe bezwungen. Aber egal, es war der letzte Berg der Tour und den würden wir schon meistern. Kurz vor der 2 Stunden-Marke kam ich oben in der Mondlandschaft der Kreisstraße an. Und hier endlich die Gewissheit den letzten Berg geschafft zu haben und hier das erste Mal ein Oh, was mir die Auffahrt nicht entlocken wollte. Wunderbare Sicht auf die umliegenden Berge, hinunter zur Straße des Col de la Moutiere und ich war ja noch nicht mal oben auf dem höchsten Punkt auf 2860 m. Ich war beeindruckt. Also Schuhe an und hinauf auf den höchsten Punkt, der einen Rundumblick erster Sahne bescherte. Das Wetter stimmte auch noch, um kurz-kurz weit in die Gegend schauen zu können. Sogar ein paar Gänsegeier kreisten um den Gipfel. Sie hatten sich wohl auf ein(en) Radler verabredet, die hier reichlich hinaufkurbelten. Viele Teilnehmer taten es mir gleich und erklimmten per Fuß den höchsten Punkt.
Frisch gestärkt, es gab nochmals Käse, Salami, Brot, Kuchen und Obst, machten wir uns auf den Weg Richtung Nizza. Noch waren 110 km zurück zu legen. Zunächst noch eine schnelle Abfahrt hinunter nach St. Etienne sur Tinee und anschließend lange durchs Tal nach Nizza. Ab St. Etienne, nachdem wir uns gesammelt hatten, begann der Flowabschnitt, auf den wohl alle lange gewartet hatten. Obwohl der Wind nicht richtig stand und uns ordentlich entgegenwehte, funktionierte die sportive Gruppe perfekt und wechselte sich vorne im Wind ab. Doch es dauerte etwas bis sich alle beteiligten. So konnten wir den Abschnitt in nich einmal 3 Stunden absolvieren, was einen 40er-Schnitt vom Gipfel bis Nizza bedeutete. Je weiter es nach Nizza ging, desto wärmer wurde es, weshalb auf gut der Hälfte der Strecke nochmals eingekehrt wurde, einiges an Süßgebäck und Drinks vernichtet wurden. Und durch die Ausläufer durch Nizza ging es wider Erwarten auch wesentlich flowiger als gedacht. Wir hatten alle noch die Fahrt durch Nizza vom Start der Tour in Erinnerung. Eine rundum gelungene Tour ging somit grandios und flowig zu Ende.
Ursprüngliche Beschreibung
Heute geht es "nur" noch über den
Bonette. Mit seinen 2802 m wird er oft fälschlich als höchster Alpenpass bezeichnet. Unumstritten ist er aber ein Radsportmonument, und in unserer Richtung sehr schön zu fahren. Unverwechselbar ist er durch die Mondlandschaft, durch die die Gipfelschleife führt.
Wer noch Zeit hat, sollte bei gutem Wetter die 60 Hm zum Gipfel zu Fuß zurück legen und die 360-Grad-Aussicht genießen.
Jetzt geht es nur noch 110 km bergab. Was bei dem hier häufigen Gegenwind aber auch schwerer sein kann als eine wohlverdiente Tour d'Honneur. Lokomotiven in den Wind!
Am Zielhotel lockt der Pool und nach Möglichkeit der Luxus der Anschlussnacht.