09.09.2017,
bruckner13:
Der angekündigte Regen ist da. Alles ist grau und weiß. Radfahren verspricht kein großes Vergnügen. Aber Bootfahren geht. Um halb neun steigen wir auf unser Schiff. Der Motor ist laut. Das sind wir nicht mehr gewöhnt. Doch schon nach wenigen Metern auf der Fahrrinne durch Schilf und Seerosen, spielt das kaum noch eine Rolle. Der Skutariesse hält uns in seinem Bann, auch, oder gerade bei einem solchen Wetter.
Nach der Rückkehr fallen die meisten in einen genüsslichen Mittagsschlaf. Irgendwann hört es auf, zu regnen, es wird heller und es zeigen sich blassblaue Flecken am Himmel. Schließlich scheint die Sonne.
Also Räder raus und los Richtung Albanien. Schon auf dem ersten Kilometer ist der erste der unzähligen Fotostopps unvermeidlich. Großes Kino heute. Wir fahren meist alleine oder zu zweit. Jeder soweit er Lust hat. Der Rückweg bietet andere spektakulär ruhige Perpektiven. Die letzten kommen mit der Dunkelheit zurück.
Nach dem Abendessen wird der größte Tisch freigeräumt. Die parallel reisenden Künstler Olga Egerova, Oleg Kortchagin und Jörg Fischer präsentieren auf der "1. Internationalen Kunstausstellung in Virpazar" ihre an den Orten der Rennradreise gefertigten Werke. Schön, sehr schön!
Ein ungewöhnlicher Tag an einem wundervollen Ort.
ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Eine Balkan-Traumrunde zwischen See und Adria wartet heute auf uns, mit herrlichen Ausblicken auf den See und das albanische Hochgebirge dahinter und noch mehr einsamen, wildromantischen Bergstraßen.
Heute keine Koffer packen, so viel steht fest. Man wird sich die Frage stellen: ,,Soll ich mich überhaupt aufs Rad setzten?" Das mögliche Alternativprogramm ohne Rad ist schließlich auch vom Feinsten: eine Bootstour über den See, durchs Schilf und in den Fluss Reka Crnojevica. Wir können euch bei der Entscheidung nicht helfen, aber ihr könnt sicher sein, dass ihr keinen Fehler macht. Denn die 50km Auf- und Ab, ständig mit Blick auf den See und das Hochgebirge dahinter bis an die Grenze zu Albanien, die Abfahrt nach Bar am Mittelmeer und die Rückfahrt über den Sutorman-Passeeine alte, mittlerweile aufgelassene Bergstraße zurück nach Virapazar bieten uns wieder alles, was wir wollen, brauchen, lieben. Und Hand aufs Herz – wir sind doch zum Rennradfahren hier, oder?
Höhenmeter: ca. 2200